Silken Windsprite Club e.V.

 

Geschichte des Silken Windsprites 


Auf den Photos der ersten eingetragenen Whippets und der ersten Importe nach Deutschland ist dieser Langhaaransatz noch ganz deutlich zu sehen. Ich verweise z.B. auf ÖCH Mickey Little Grinder, * 1908, importiert 1910 aus Oldham, Lancashire, UK, DZB Nr. 58, dessen Rute regelrecht buschig war. Oder auf die frühen deutschen Einzelberg-Whippets, auf manche Hallerhütte- Whippets etc, die Liste ließe sich beliebig fortführen. Die Langhaarveranlagung hat sich ja auch hartnäckig in einigen Zuchtlinien bis heute gehalten, auch wenn es Züchter und Besitzer gibt, die behaupten, dass sie ihren Whippets nie vor Ausstellungen die zu langen Haare an Schwanz und Hosen kürzen müssen - es ist keine Schande.

Heute ist nicht mehr zu verfolgen, woher das lange Haar kommt. Dass jedoch die aus England importierte Hündin CH Hillgarth Shot Silk (*1955 by UKCH Seagift Speedlight Mustang [UKCH Pilot Officer Prune x Seagift Simplicity] x Hillgarth Silver Suntan [Hillgarth Shah x Hillgarth Silvershadow] eine deutliche Veranlagung zu einer kräftigen Rutenbehaarung und zu regelrechten Hosen hatte, ist an Hand der Photos nachweisbar.

Es gab mehrere Hillgarth-Whippets mit dieser Veranlagung.

Shot Silk ist die Urmutter aller "langhaarigen Varietäten und lebte in Walter Wheelers "Windsprite" Zwinger, der mit der Zucht der Whippets nach dem 2. Weltkrieg begann. WW hatte auch Barsois (u.a.) einen Rüde aus dem Kostenov - Kennel), hat aber selbst immer energisch bestritten, dass die Barsois etwas mit seinen langhaarigen "Whippets" zu tun haben, sie zeigen ja auch keine barsoiähnlichen Köpfe.

Dann wurde ihm das Einkreuzen von Spaniels unterstellt, die er nie, später die Einkreuzung von Shelties, die er in den 40er Jahren, also viel früher, sehr wohl gezüchtet hatte.

Wenn es tatsächlich so gewesen sein sollte - er selbst hat dies nie behauptet - dass andere Rassen am Zustandekommen seiner Silken Windsprites tatsächlich beteiligt waren, er sagte immer, dass er die "Langhaarwhippets" nur aus kurzhaarigen mit Langhaarveranlagung herausgezüchtet hätte. Sein Fehler war, dass er das ganze sehr naiv und leider ohne vorherige Absprache mit dem AKC gemacht hatte. Seine Naivität zusammen mit seinen eher unglücklichen Verteidigungsversuchen, die teilweise auch recht angriffig waren, hatten seinen Gegnern ausreichend Nahrung für Diffamierungen geliefert. Dies ging so weit, dass sogar seinen absolut reinrassigen Kurzhaar - Whippets nachträglich Championatstitel aberkannt wurden, was wiederum Wheeler noch sturer machte und ihn weiter in seine Isolation trieb. Aber schon damals hatten sich echte Freunde gefunden, die mit langhaarigen Stammhunden von ihm weiterzüchteten und so sein kynologisches Erbe für uns erhielten.

Die Silken Windsprites sind laut Standard und in ihrem Aussehen den Whippets zwar ähnlich, aber eben mit einer Langhaar-Fellveranlagung und einigen anderen markanten Abweichungen, ihr Genpol wurde bewusst offen gehalten, damit man immer noch (selbstverständlich unter strengster Kontrolle) mit Kurzhaarwhippets mit längerer Fellveranlagung die über Jahrzehnte geübte Inzestzucht etwas ausgleichen kann, obwohl die Rasse äußerst gesund und robust ist und bisher keinerlei Inzest-Erscheinungen oder gar Krankheiten zeigte.

Silken Windsprites wurden seit 1958, also seit fast 55 Jahren, anfänglich natürlich mit reinen Inzest- und Inzuchtlinien unter sparsamen Einkreuzungen von Whippets mit längerer Fellveranlagung und ab 1990 von den Zwingern "Claybrook" (Michelle Henninger)


"Tova's" (Jean McKenzie) systematisch und seriös weitergezüchtet. Die Würfe sind seit Jahren einheitlich in der Fellveranlagung und ohne "Ausreißer". Es gibt in Amerika zwei Klubs mit zahllosen Mitgliedern und Förderern, doch der AKC verharrt immer noch in seiner geradezu aggressiven Ablehnung.

Der Silken Windsprite mit seiner whippetähnlichen Anatomie vereint den freundlichen Charakter und andere Vorzüge der Whippets mit der Robustheit einer Langhaarrasse und stellt so eine echte Bereicherung der Windhundszene dar.

Inzwischen ist genetisch erwiesen, dass ein Sheltie eingekreuzt wurde, denn MDR1 & CEA wurden in der Rassenachgewiesen und seit 2008 züchterisch bekämpft.

Somit ist der Silken Windsprite ebenso wenig ein "langhaariger" Whippet, wie der Whippet ein "kurzhaariger" Bedlington Terrier (einer der Entstehungsrassen des Whippet) ist.